Frauen im Baugewerbe sind schon lange keine Seltenheit mehr. Laut einer statistischen Analyse des Hauptverband der deutschen Bauindustrie im Jahr 2022, ist jeder vierte Beschäftige in der Bauplanung und -überwachung eine Frau.

Die Frauenquote bei Enviro-Plan ist überdurchschnittlich hoch, denn im Durchschnitt sind 50% Frauen in unserem Planungsbüro tätig. Unser Objektplanungs-Team kann dies sogar toppen. Insgesamt besteht das Team aus 10 Mitarbeiter*innen, davon sieben Frauen.

Die angehende Ingenieurin Jana Fehrentz, die ihre Ausbildung zur Bauzeichnerin bei Enviro-Plan durchgeführt hat, ist eine davon. In einem Interview mit Jana könnt ihr euch einen Einblick verschaffen, was sie zum Bauwesen geführt hat und was ihr an ihrem Job gefällt.

 

Warum hast du dich für eine Karriere in der Baubranche entschieden?
Ich hatte ursprünglich einen sozialen Beruf geplant und meine schulische Laufbahn darauf ausgelegt. Nachdem ich jedoch ein Jahr lang in der Logopädie gearbeitet habe, stellte sich heraus, dass das eigentlich nichts für mich ist. Ich wollte daraufhin das komplette Gegenteil ausprobieren. Da die Baubranche bereits in meiner Familie zahlreich vertreten ist, war diese nicht fremd für mich. Als Kind habe ich sogar immer gesagt: „Ich möchte Bagger – Fahrerin werden wie mein Papa.“ Nachdem ich den Entschluss gefasst habe, ein Beruf in der Baubranche auszuüben, machte ich mich diesbezüglich auf die Suche.

 

Wie bist du zu Enviro-Plan gekommen?
Geplant war zuerst ein Studium in der Architektur, jedoch riet mir hier die Berufsberatung ab, da die Jobchancen zu diesem Zeitpunkt schlecht wären. Daher begann ich 2015 ein Bauingenieur Studium, welches ich wegen zu wenig technischen Vorkenntnissen, nach dem ersten Semester abgebrochen habe. Um das fehlende Wissen zu erlangen, habe ich mich entschieden vorab eine Ausbildung zu machen und bin während der Ausbildungssuche auf Enviro-Plan gestoßen. Ich durfte spontan zum 01. März 2016, mitten im ersten Ausbildungsjahr, als Bauzeichnerin beginnen.

Nach der abgeschlossenen Ausbildung zur Bauchzeichnerin habe ich beschlossen Landschaftsarchitektur zu studieren. Mein Vorgesetzter und die Geschäftsführung von Enviro-Plan haben mich dabei unterstützt und mir wurde eine Werkstudenten-Stelle angeboten. Somit kann ich trotz Studium ein Teil des Teams bleiben.

 

Was ist für dich das Besondere an Enviro-Plan?
Enviro-Plan ist ein sehr familiärer Betrieb, trotz wachsender Mitarbeiterzahl. Ich genieße als Mitarbeiterin zahlreiche Freiheiten wie Homeoffice, keine Kernarbeitszeiten und eigenständiges Arbeiten. Es werden auch viele Events angeboten bspw. Sommerfeste, Teamausflüge, After Work Events und Mitarbeiteressen, die zur guten Atmosphäre beitragen. Ich schätze den Umgang miteinander sehr, denn es wird sich füreinander Zeit genommen. Jeder hilft jedem und hat Verständnis füreinander, auch private Themen können offen angesprochen werden. Jeder ist wichtig und es werden auch kleine Erfolge gefeiert.

 

Was gefällt dir an deinem Job?
Mein Job ist sehr vielseitig und ich lerne stetig dazu. Ich werde regelmäßig vor neue Herausforderungen gestellt, denn auch mit wachsender Berufserfahrung, wird es nie so sein, dass ich alles weiß und kann. Nach Prioritäten arbeiten, delegieren und koordinieren macht meinen Job besonders spannend. Lösungen finden und entwickeln, das Zeichnen von Details und Schnitten erfüllt mich besonders. Gut finde ich auch, dass ich in meinem Job nicht nur am Schreibtisch sitze und vor mich hinarbeite, sondern regelmäßige auf Baustellen fahre. Stress gehört in meinem Job regelmäßig dazu. Das muss man mögen und Ruhe bewahren können.

 

Wie fühlst du dich als Frau auf der Baustelle, wo du hauptsächlich mit Männern zu tun hast?
Gut. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass alle nett sind und man als Frau heutzutage in so einem Beruf akzeptiert und geschätzt wird. Auf der Baustelle herrscht ab und zu ein rauerer Ton und es werden auch mal unangebrachte Sprüche gemacht, aber ich denke, das gehört dort zum allgemeinen Umgangston dazu. Nur weil man eine Frau ist, wird man nicht in Watte gepackt. Es gibt natürlich auch Menschen, welche einen von oben herab behandeln, aber so etwas darf man nicht persönlich nehmen. Ausnahmen bestätigen bekannterweise die Regel. Wichtig ist nur, dass man seinen eigenen Wert kennt.

 

Was würdest du jungen Frauen raten, die sich eine Karriere im Baugewerbe vorstellen können?
Ich würde ihnen raten, sich einfach zu trauen. Nur weil etwas als Männerdomäne bezeichnet wird, heißt das nicht, dass Frau das nicht kann. Wir sind schon lange aus der Zeit raus, wo es reine Männer- und Frauenberufe geben sollte. Ich finde es wichtig, sich auszuprobieren. Verschiedene Praktika sind eine tolle Möglichkeit, um seine Stärken und Schwächen herauszufinden.

 

Welche beruflichen Ziele hast du noch?
Mein aktuelles Ziel ist es weitere Erfahrungen auf Baustellen zu sammeln. Momentan bin ich als Bauüberwachung für zwei Baustellen verantwortlich und es gibt noch zu viele Punkte, welche mich fachlich unsicher machen. Nach ein paar Baustellen und etwas mehr Routine/ Sicherheit, werde ich mir um das nächste Ziel Gedanken machen.